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Tipps für eine effektive Hilfestellung

Im Folgenden finden Sie ein paar nützliche Tipps für eine effektive Hilfestellung. So soll Ihnen auch die Angst genommen werden, auf sehbehinderte und blinde Menschen zuzugehen

Hilfe anbieten:
Zuerst sollte man den blinden oder sehbehinderten Menschen genau beobachten. Geht er schnellen Schrittes seiner Wege, ist es am besten Sie weichen ihm aus und lassen ihn in Ruhe, damit er sich auf die Geräusche in seiner Umgebung konzentrieren kann. Dazu haben Sehbehinderte und blinde Menschen ihre anderen Sinne besonders gut trainiert.

Wenn Sie aber merken, dass der blinde oder sehbehinderte Mensch nicht weiter weiß oder sich schwer orientieren kann, dann fragen Sie ihn doch ganz einfach: Kann ich Ihnen behilflich sein? Er wird Ihnen dann sagen was er möchte. Auch wenn er keine Hilfe braucht, weiß er, dass er bewusst wahrgenommen worden ist. Vermeiden Sie auf jeden Fall Zurufe aus der Entfernung.

Besonders das alltägliche Gedränge an Haltestellen, auf Bahnsteigen und bein Ein- und Aussteigen erleben blinde Menschen erheblich unangenehmer als Sehende und verlieren schneller die Orientierung. Nehmen Sie deshalb Rücksicht auf Passanten mit dem weißen Stock und / oder der gelben Armschleife. Noch besser ist, Sie bieten diesen Menschen an, sie durch die Menschenmenge zu führen.

Beschreibung korrekt formulieren:
Geben Sie darauf acht, die angebotene Hilfe sehr korrekt zu formulieren, wie zum Beispiel: Darf ich Sie zur Tür begleiten?, Der Sitz hinter der Fahrertüre ist frei, oder: Vorsicht eine Stufe hinunter, bzw. eine Stufe hinauf. Mit gut gemeinten Hinweisen wie: Da ist ein Sitzplatz frei, bzw. Vorsicht eine Stufe, kann ein blinder Fahrgast nicht viel anfangen.

Das gleiche gilt, wenn Sie ein blinder oder sehbehinderter Passant nach einem Weg fragt. Vermeiden Sie Worte wie: Da drüben ist eine Haltestelle, sagen Sie lieber: Sie müssen die Straße überqueren, dann links, rechts, geradeaus gehen - bis zur nächsten Querstraße. Achten Sie darauf die Entfernungen genau anzugeben.

Richtiges Führen - Wie geht das?
Schieben Sie den blinden Menschen keinesfalls vor sich her. Sie brauchen ihn auch nicht an beiden Händen fassen.
Meist werden sehbehinderte und blinde Personen einen Schritt hinter Ihnen bleiben, um Stufen oder Unebenheiten zu bemerken. Gehen Sie einfach in Ihrem gewohnten Tempo, und bedenken Sie, dass zwei Menschen mehr Platz brauchen als einer. Beim Gehen durch eine Türe oder enge Stelle gehen Sie am besten voraus.

Verkehrsmittelbenutzung:
Sprechen Sie den blinden Fahrgast an und bieten Sie Ihre persönliche Hilfestellung an. Zeigen Sie ihm die Türe und gegebenenfalls vorhandene Haltestangen. So wird er dann selbständig das Fahrzeug betreten können. "Bugsieren" Sie einen blinden Fahrgast niemals zu zweit in ein Fahrzeug.

Anbieten eines Sitzplatzes:
Fragen Sie immer zuerst, ob sich der blinde Fahrgast setzen möchte. Auch unter den blinden Fahrgästen gibt es viele, die kurze Strecken mit der U Bahn gerne stehend zurück legen. Sie können dem blinden Fahrgast aber gern eine Haltestange zeigen, indem Sie ihn kurz darauf hinweisen, und dann seine Hand darauf legen.

Möchte sich der blinde Fahrgast setzen, legen Sie seine Hand auf die Rückenlehne des Sitzes und sagen Sie ihm, dass er sich setzen kann. Beschreiben Sie immer was Sie tun: Hier ist ein freier Platz, das ist eine Rückenlehne. Es ist auch hilfreich wenn Sie sagen: Einen Schritt hinter Ihnen ist ein Platz frei.

Überqueren von Straßen:
Die goldene Regel, einem blinden oder sehbehinderten Menschen nur zu helfen, wenn er zustimmt, gilt natürlich auch beim Überqueren von Straßen. Sie können aber anbieten: Ich gehe auch über die Straße, gehen wir zusammen? Wenn er zustimmt bieten Sie ihm ihren Arm an, den er entweder knapp über dem Ellbogen anfasst, oder sich bei Ihnen einhängt. Nehmen Sie niemals die and des blinden Passanten und ziehen Sie ihn über die Straße.

Auf gar keinen Fall dürfen Sie den sehbehinderten Menschen mitten auf der Straße oder Kreuzung einfach stehen lasse, denn das kann sehr gefährlich für ihn sein

Der Inhalt dieser Seite wurde vom Kuratorium für Verkehrssicherheit und MobilitätstrainerInnen des österreichischen Blinden- und Sebehindertenverbandes. Landesgruppe Wien, NÖ und Burgenland zusammengestellt.

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