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Neues U-Bahn-Zeitalter für Wien: U5 fährt vollautomatisch


Mit der U5 bekommt Wien nicht nur den Lückenschluss im Wiener U-Bahnnetz, sondern startet auch in ein neues technologisches Zeitalter. Mit der für 2023 geplanten Inbetriebnahme der Linie U5 wird die erste U-Bahn in Wien vollautomatisch unterwegs sein. Ein besseres Störungsmanagement, besseres Kundenservice, leichteres Einhalten der Fahrpläne im Normalbetrieb und vor allem im Störungsfall, sowie mehr Sicherheit durch Bahnsteigtüren, sind nur einige der Vorteile des vollautomatischen Betriebes.

„Mit der Umsetzung des neuen Konzeptes für den U-Bahn-Betrieb läutet Wien ein neues U-Bahnzeitalter ein. Der Öffentliche Verkehr gewinnt immer mehr an Bedeutung – das zeigt sich ganz besonders in Wien. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir mit unseren Investitionen nicht nur neue Verbindungen schaffen, sondern durch den Einsatz modernster Technik auch den Komfort und die Sicherheit aller Fahrgäste laufend verbessern. Nur so können wir den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen ideal entsprechen“, erklärt Infrastrukturminister Alois Stöger.

„Die Fahrgastmilliarde steht vor der Tür. Wir brauchen neue Konzepte für das Mehr an Fahrgästen und die Möglichkeit, Intervalle weiter zu verdichten. Dies ermöglicht ein vollautomatischer U-Bahn-Betrieb. Mit der U5 bauen wir eine smarte U-Bahn für unsere smarte City, die technologisch dem Stand der Technik entspricht und auch sicherheitstechnisch Verbesserungen bringt“, erklärte Öffi-Stadträtin Renate Brauner am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz.

Neue Züge für vollautomatischen Betrieb

„Wir haben durch den Bau der U5 die große Chance, den vollautomatischen Betrieb zu testen und gleichzeitig mit der Umrüstung der bestehenden Stationen Erfahrungen in der Modernisierung unseres Systems zu machen. In Kürze starten wir die europaweite Ausschreibung für die Anschaffung der nächsten U-Bahn-Generation, die auf der U5 vollautomatisch unterwegs sein wird. Neben neuester Technik sind dabei natürlich Wirtschaftlichkeit, Fahrgastkomfort, Barrierefreiheit und Sicherheit zentrale Kriterien für die neuen Züge“, so Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien.

Ein vollautomatischer U-Bahnbetrieb – also ohne Fahrpersonal im Fahrerstand - ist im U-Bahn-Bau heute Stand der Technik. Viele Städte, unter anderem Nürnberg, Lille, Singapur, Dubai, Barcelona, Paris, Kopenhagen, Lyon, London und Budapest, nutzen bereits diese Form des Betriebes. Besonders bei Neubauprojekten wird weltweit immer mehr auf vollautomatischen U-Bahn-Betrieb gesetzt.

Vollautomatischer Betrieb erhöht Qualität und Zuverlässigkeit

Die Wiener Linien haben in monatelangen Vorbereitungen internationales Know-How eingeholt und die für Wien sinnvollste Möglichkeit eines vollautomatischen U-Bahnbetriebes ausgearbeitet. Ein besseres Störungsmanagement, kürzere Intervalle und höhere Leistungsfähigkeit, sowie leichteres Einhalten der Fahrpläne sind die großen Vorteile dieser Betriebsart.

Die Bahnsteige der U5 werden mit Bahnsteigtüren ausgestattet sein, die zusätzlich auch zur Sicherheit beitragen. So verhindern sie etwa das Betreten der Gleise oder vermindern Feuerwehreinsätze, die durch weggeworfene Zigaretten ausgelöst werden. Die bestehenden Stationen (Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz) werden mit Bahnsteigtüren nachgerüstet und die Neubaustation beim Frankhplatz, sowie alle weiteren künftigen Stationen der U5, entsprechend den technischen Erfordernissen der Bahnsteigtüren gebaut. Über kabellose Verbindungen (z.B. WLAN) werden die vollautomatisch betriebenen Züge mit der Leitstelle in Erdberg kommunizieren.

Videoüberwachung mit live-Aufschaltungsmöglichkeiten, Sprechverbindungen direkt in den Zug und ein eigener Linien-Supervisor in der Leitstelle werden den künftigen vollautomatischen U-Bahn-Betrieb ergänzen. Fahrgäste können wie bisher über den Notruf mit den Wiener Linien in Kontakt treten, sie werden künftig in die Leitstelle verbunden, von wo aus zum Beispiel Rettungskräfte bei der Erkrankung von Fahrgästen benachrichtigt werden und das Störungsmanagement koordiniert wird.

MitarbeiterInnen rücken näher an die Fahrgäste

Bereits heute hat die Wiener U-Bahn ein gut funktionierendes, halbautomatisches Betriebssystem, bei dem das Fahrpersonal hauptsächlich Abfertigungsvorgänge erledigt, während die Züge über die Leitstelle ferngesteuert werden können.

Künftig sollen die Aufgaben der FahrerInnen in Richtung Fahrgäste erweitert werden und der Job serviceorientierter und abwechslungsreicher gestaltet werden. So wird auch mit vollautomatischem Betrieb Fachpersonal mit Fahrausbildung benötigt, das im Netz und in Zügen mobil unterwegs sein wird und im Störungsfall rasch vor Ort sein kann. Vor allem aber sollen mehr MitarbeiterInnen den Fahrgästen mit Service und Information zur Verfügung stehen.

Ausschreibung: Neue U-Bahn-Züge für Wien

Weil das Wiener U-Bahn-Netz in den nächsten Jahren weiter wächst und die Fahrzeuge über die entsprechende Technik für den vollautomatischen Betrieb verfügen müssen, startet demnächst eine europaweite Ausschreibung für bis zu 45 neue U-Bahn-Züge. Die Ausschreibung wird auch einen Wartungsvertrag für die Züge mit dem zukünftigen Hersteller beinhalten.

Die neuen Fahrzeuge ersetzen einerseits 24 alte „Silberpfeil“-Züge und bedeuten darüber hinaus die notwendige Vergrößerung des Fuhrparks für das wachsende U-Bahn-Netz. Die neuen Züge werden künftig nicht nur auf der U5 im vollautomatischen Betrieb, sondern auch auf den Linien U1 bis U4 unterwegs sein – dort aber wie gewohnt mit Fahrpersonal.

Neueste Technik, Wirtschaftlichkeit und Fahrgastkomfort

Die künftigen Züge werden durchgängig begehbar und barrierefrei zugänglich sein sowie mit Klimatisierung, Videoüberwachung und moderner Fahrgastinformation ausgestattet sein. Nach derzeitigem Stand könnte schon 2018/2019 der erste Zug für Testfahrten im Einsatz sein. Der weitere Lieferzeitraum erstreckt sich voraussichtlich von 2020 bis 2029. Die europaweite Ausschreibung wird – wie bei der letzten Straßenbahnausschreibung – zweistufig durchgeführt.

In einem ersten Schritt, der so genannten Bietersuche werden potenzielle Hersteller gesucht, die über das Know-how, die Kompetenz wie auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten verfügen, solch einen Auftrag zu erfüllen und auch schon Erfahrungen mit vollautomatischen U-Bahnen vorweisen können.

Ergebnis der Ausschreibung bis Ende 2016 geplant

Bei diesem Bieterverfahren werden die qualifiziertesten Hersteller ermittelt, die dann am Verhandlungsverfahren der Ausschreibung teilnehmen. In dieser zweiten Phase wird schließlich der Bestbieter ermittelt. Begleitet wird der gesamte Ausschreibungsprozess von externen Vergabeexperten. Einen Zuschlag an den Bestbieter erwarten die Wiener Linien nach derzeitigem Stand gegen Ende 2016.

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